1872-1997

1872
Am 15. Juli 1872 versammelten sich 28 Personen zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Zeitlarn. Die Initiative ergriffen damals Johann Jobst (genannt Ackerbauer), Lehrer Franz Ruppert, Hans Ziegler, Johann Lex, Josef Weigert, Josef Dozauer, Johann Islinger und Johann Frank.
Nach einem Bericht der Gemeindeverwaltung Zeitlarn zum 01. Oktober 1872 an das Bezirksamt Stadtamhof wurde in Zeitlarn im Laufe des Sommers eine Freiwillige Feuerwehr gebildet, welche zur Zeit der Gründung 18 aktive Mitglieder zählte. Die FF Zeitlarn war die 69. Wehr im Königlichen Bezirksamt Stadtamhof.Den Ausschuss bildeten folgende Kameraden:
Weigert Johann, Ökonom, Hauptmann
Ruppert Franz, Lehrer, Vorstand und Quartiermeister
Jehl Johann, Bäckermeister, Adjudant
Götzfried, Ökonom, Zeugwart
Gruber, Bräuknecht, Spritzenmeister
Lex Josef, Mauerer, Zugführer
Steurer Josef, Metzgermeister, Zugführer
Ziegler Xaver, Schneidermeister, Zugführer
Dem Bericht der Gemeindeverwaltung zufolge war die Feuerwehr “mit den notwendigsten Utensilien bereits versehen”.
1880 1. Fahnenweihe
Die Aufnahme zeigt die Wehrmänner bei ihrer ersten Fahnenweihe. Die Angaben über die Namen der Gründer der FF Zeitlarn sowie über die Namen auf dem Bild konnten im April 1960 durch die Eheleute Franz und Maria Deml, sowie deren Schwester Katharina Steierer und Herrn Josef Frauenknecht in Erfahrung gebracht werden. Auch die Eheleute Johann und Katharina Islinger, Frau Barbara Schübler, Frau Katharina Kargl und Frau Barbara Fuchs erkannten mehrere Wehrmänner auf dem Bilde wieder. Die Aufnahme ist eine Reproduktion von einem alten vergilbten Bilde der Eheleute Deml, welches Herr Frauenknecht zur Verfügung gestellt und wieder zurückgegeben wurde.
1887
Am 30. Juli 1887 beschwerte sich das Bezirksamt Stadtamhof bei dem Bezirksfeuerwehrvertreter, Lehrer Schmid in Schwabelweis, “dass die Freiwillige Feuerwehr Zeitlarn völlig desorganisiert ist, dass sie alle Übungen unterlässt, die Spritze und das Spritzenhaus vernachlässigt hat und nahezu aufgehört hat zu existieren. Ebenso soll es bei der Pflichtfeuerwehr aussehen“.Am 05. September 1887 berichtete die Gemeinde Zeitlarn an das Bezirksamt Stadtamhof, dass die Freiwillige Feuerwehr am 28. August und 04. September Übungen abgehalten habe, dagegen bei der Pflichtfeuerwehr noch keine Übung stattgefunden habe. Lehrer Schmid hat am 11. September 1887 in Zeitlarn eine außerordentliche Inspektion der Feuerwehr durchgeführt, und zwar mit günstigem Erfolge:
“Die Freiwillige Feuerwehr hat sich reorganisiert und ist unserem Verbande gerettet, die Pflichtfeuerwehr, ein undisziplinierten Haufen von Menschen ohne Sinn für Ordnung, ohne Gehorsam bei Beginn der Inspektion, gleichfalls als organisiert und gefügig gemacht, woran auch Herr Gendarmariesergant von Regenstauf, der zufällig anwesend war, der Zeuge ist.”Als nächste Übungstage wurden der 25. September und der 23. Oktober 1887 festgesetzt.
Diese Unterlagen wurden in den einschlägigen Beständen des Staatsarchivs (Regierung, K.d.l; Bezirksamt Stadtamhof; Bezirksamt Regensburg) durch Herrn Dr. Heribert Sturm, Bayerisches Staatsarchiv Amberg, im Jahre 1967 auf Anfrage des damaligen Vorstands der Freiwilligen Feuerwehr Zeitlarn, Herrn Josef Döttl, aufgefunden.
1899
Unter dem Allerhöchsten Protektorate seiner Königlichen Hoheit des Prinzregenten Luitpold von Bayern wurde der Freiwilligen Feuerwehr Zeitlarn die Gründungsurkunde mit der Eintragung in der Grundliste des Bayerischen Landes-Feuerwehr-Verbandes zum 01. Januar 1899 ausgehändigt.
1932 2. Fahnenweihe
Am 12. Juni 1932 feierte die Wehr unter der Führung von Johann Kröninger das 60-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe. Aus der näheren und weiteren Umgebung beteiligten sich 32 Feuerwehren. Als Ehrengäste konnten Herr Bezirksamtmann Wohlfahrt, Graf von Walderdorff und die beiden Herren v. Harnier aus Regendorf sowie Herr Pfarrer Jung, welcher die Weihe der Fahne vornahm, begrüßt werden.
Fahnenmutter: Therese Götzfried
Festjungfrauen: Kunigunde Schubert, Anni Schmalzbauer, Anni Weigert, Resi Härtl, Berta Kargl, Anni Götzfried
1933
Wegen besonderer Verdienste für die FF Zeitlarn wurden auf der Jahreshauptversammlung die Mitglieder Pfeifferer Rudolf, Kröninger Johann und Kröninger Josef zu Ehrenmitgliedern ernannt.
1942
In diesem Jahr erfolgte der letzte Einsatz mit der Handspritze beim Brand im Anwesen Fuchs. Obwohl das Vereinsleben der FF während des Krieges weitgehend ruhte, wurde der Löschdienst selbstredend von den Wehrmännern wahrgenommen.
1944
Ankauf einer Motorspritze der Marke TS 8 bei der Firma Rosenbauer / Linz.
1949
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurden die gesellschaftlichen Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr wiederbelebt. Laut Protokoll des Schriftführers Dollhofer waren auf der Generalversammlung am 01. Januar 1949 bereits 46 Mitglieder anwesend.Großbrand beim Anwesen Renner.
1950
Auf der Generalversammlung am 06. Januar wurde unter dem Vorstand Josef Kröninger der Beschluss gefasst, Personen nach 40-jähriger Mitgliedschaft bei der FF Zeitlarn zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Dieser Beschluss hat auch heute noch Bestand und die FF registriert zurzeit 33 Ehrenmitglieder.
Ein “Ehrenspalier“”der Feuerwehrkameraden bildete den feierlichen Rahmen bei der Einführung des Herrn Pfarrer Josef Steindl.
Beim Feuerwehrball im alten Bräusaal wurde unter der Kapelle Helmberger Georg von den Mitgliedern das Tanzbein geschwungen. Der Eintritt zu diesem gesellschaftlichen Erlebnis in Zeitlarn betrug damals 1,- DM. Laut Kassenbericht kostete die 5-Mann-Blaskapelle 40,- DM.
1952
Die Mitglieder der FF Zeitlarn beschafften sich für einen Unkostenbeitrag von 10,- DM neue Uniformen (Wolltuch), die vom Schneider Josef Dobmeier angefertigt wurden.
1953
Der Mitgliederstand bei der Jahreshauptversammlung betrug laut Protokoll bereits 105 Mitglieder, von denen 21 Personen eine Uniform besaßen.
1955 80jähriges Gründungsfest
Die Wehr feierte bei strahlendem Sonnenschein mit dem Patenverein FF Regendorf am 12. Juni ihren 80. Geburtstag verbunden mit einer Ehrung für verdiente Mitglieder. Nach dem großen Zapfenstreich am Samstag folgte am Sonntag ein Tanz mit der Musikkapelle Röhrl aus Eilsbrunn. Die Festansprache hielt Pfarrer Josef Steindl. Als Ehrengäste konnte der Bürgermeister Rudolf Pfeifferer Herrn Landrat Leon Deninger, Kreisbrandinspektor Hans Zelzner und Kanonikus Jung, den ehemaligen Pfarrer von Zeitlarn, begrüßen.Schirmherr: Hugo Graf von Walderdorff
Ehrenmutter: Ingeborg Seiler
Festjungfrauen: Betty Berghofer, Maria Österreicher, Maria Pflügl, Maria Haslbeck, Gertraud Hecht, Maria Obletshauser, Erika Islinger, Maria Kargl, Anneliese Dollhofer
1955
Am traditionellen Feuerwehrball wurde das 1. Prinzenpaar der FF Zeitlarn (Anna Kargl / Franz Lorenz) inthronisiert. Bereits hier wurde der Grundstock für die weiteren Faschingsveranstaltungen, insbesondere aber für den Zeitlarner Faschingszug gelegt. Aufgrund mangelnder Beteiligung der Ortsvereine wird diese traditionelle Faschingsveranstaltung leider nicht mehr durchgeführt.
In diesem Jahr wurden die ersten Schutzanzüge (Overall) für die Aktiven der FF durch die Gemeinde Zeitlarn beschafft, die sowohl bei der Ausbildung als auch im Löscheinsatz von den Wehrmännern getragen wurden.
1956
Am 05. Oktober 1956 fand die feierliche Segnung der zweiten Tragkraftspritze (TS 8) durch Herrn Pfarrer Josef Steindl statt. Die TS 8 befindet sich heute noch im Besitz der FF Zeitlarn und ist zudem funktionstüchtig.
1959
Großbrand beim Turnhof Engl. Auf Grund eines gut organisierten Einsatzes durch den Kommandanten Josef Islinger erhielt die FF Zeitlarn ein Dankschreiben.
1960
Bei der Generalversammlung am 06. Januar wurden 14 Neuaufnahmen verzeichnet. U. a. wurde berichtet, dass der geplante Neubau eines Feuerwehrhauses mit Schlauchtrockenraum an Grundstücksfragen scheiterte.
1961
Am 20. März fand die Ehrung der verdienten Mitglieder für 40jährige aktive Dienstzeit durch Herrn Graf von Walderdorff und Landrat Leonhard Deininger statt.
Abnahme des 1. Leistungsabzeichens in Bronze durch die 1. Löschgruppe, Josef Braun, Donaustauf.
1962
Auf der Generalversammlung wird der Beschluss gefasst, dass alle Feuerwehrmänner, die Mitglied bei der FF sind, zugleich auch als Mitglied der Sterbekasse geführt werden.
1963
In diesem Jahr verzeichnete die Wehr zwei große Einsätze; Großbrand bei dem Wirtshaus übelacker und Wohnhausbrand bei Stöcklein.
1965
Ankauf des gebrauchten Fahrzeugs Ford Transit TSF (Anschaffungswert 4.800,- DM); zugleich Verkauf des Tragkraftspritzenanhängers an die FF Niedergebraching.
Der Mitgliederstand betrug in diesem Jahr bereits 190 Mitglieder; bei der Generalversammlung konnte 1. Vorstand Johann Preißer von 21 Neuaufnahmen berichten.
Erstmalige Teilnahme an einem Grundstufenlehrgang durch die Mitglieder Franz Lorenz und Johann Frank an der Staatlichen Feuerwehrschule am Protzenweiher in Regensburg.
1966
Verkauf des TSF Ford Transit an die FF Matting.
Ab diesem Zeitpunkt wurden trotz vereinsinterner Schwierigkeiten wieder regelmäßig Übungen und Ausbildungen für die Aktiven der FF Zeitlarn durchgeführt; dieser Umstand führte zu der Abnahme von zwei Leistungsprüfungen in Bronze durch die 2. Löschgruppe Franz Lorenz und 3. Löschgruppe Hermann Meller.
1967
Schriftführer Mühlbauer protokollierte die Ausschusssitzung mit folgenden Worten: “Die Ausschusssitzung dauerte 1 ½ Stunden und es wurde nichts als gestritten, geschimpft und geschriehen.”
Die Aufzeichnungen berichten weiterhin von großen Debatten und Unstimmigkeiten innerhalb der Vorstandschaft: “Wieder Streit und Gaudi, eine Einigung, die Ruhe in der Vorstandschaft wieder herzustellen, war völlig ausgeschlossen.“
1968
Im Rahmen der Feuerschutzwoche wurde eine “Sicherheitserziehung” für die Kinder der Gemeinde Zeitlarn abgehalten, an der sich über 55 Kinder beteiligten.
1969
Am 25. September Großbrand beim Anwesen Schübler. Der Einsatz wurde von “technischen Problemen” mit der Tragkraftspritze der FF überschattet. Die FF beteiligte sich an der Schul- und Rathauseinweihung und leistete den notwendigen Ordnungsdienst.
Am 26. Oktober erhielten das neue Feuerwehrgerätehaus und die Figur des hl. Florian durch Geistlichen Rat Josef Steindl den Segen Gottes. Bürgermeister Schug überreichte dem Kommandanten Islinger zusammen mit den besten Glückwünschen den Schlüssel für das neue Gerätehaus an der Hauptstraße.
1970
Auf der Generalversammlung am 06. Januar wurde Hermann Meller zum Kommandanten der FF Zeitlarn gewählt; sein Stellvertreter Franz Lorenz.
Der langjährige 1. Kommandant Josef Islinger wurde durch Bürgermeister Albin Schug und Kreisbrandinspektor Zelzner zum Ehrenkommandanten Ernannt.
Teilnahme an der 1. Fronleichnamsprozession in Laub, die Pfarrer Josef Steindl trotz Schwierigkeiten in diesem Ortsteil einführte.
Die FF Zeitlarn übernahm die Patenschaft bei der Fahnenweihe der Nachbarwehr FF Laub vom 05. bis 07. Juni 1970.
Neben dem “Wasserkrieg” fand in Zeitlarn auch der “Spritzenkrieg” statt. Die örtliche Presse verfolgte das Geschehen um die Neuanschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs in der Stadtrandgemeinde und brachte von den beiden Ortsfeuerwehren Zeitlarn und Laub mehrere Schlagzeilen in der MZ.
Großbrand bei der Plankmühle in Regendorf.
1971
Bei der Jahreshauptversammlung wurde der Mitgliederstand mit 249 Mitgliedern sowie 22 Ehrenmitgliedern beziffert und die Erhöhung des Jahresbeitrags von 6,- DM auf 12,- DM beschlossen. Kommandant Hermann Meller berichtete von sechs Löschgruppen mit über 54 aktiven Feuerwehrkameraden. “Vorstand Josef Döttl geriet in das Kreuzfeuer der FFW Zeitlarn”, so lautete die Schlagzeile eines Berichts in der MZ. Nicht nur der “Spritzenkrieg” erhitzte zusehends die Gemüter der aufgebrachten Versammlungsteilnehmer, sondern auch die Abstimmung über den Feuerwehrball (Tanz im Pfarrheim oder im Bräusaal?) geriet außer Kontrolle, so dass der Vorstand die äußerst lebhafte Generalversammlung vorzeitig beendete.
Der traditionelle Feuerwehrball wurde zum ersten Mal im neu erbauten Pfarrheim abgehalten, da der alte Bräusaal stark renovierungsbedürftig war und die sanitären Einrichtungen sowie Heizung und Lüftung zu wünschen übrig ließen. Der Eintritt betrug damals 1,- DM; Die Mass Bier kostete 1,80 DM.
Die FF Zeitlarn fungierte als Patenverein beim 100jährigen Gründungsfest der FF Regendorf.
Die jährliche, funktionstechnische Überprüfung der Hydranten durch die FF wird abgeschafft und geht in die Tätigkeit der Gemeinde über.
Am 07. September übergab die Gemeinde der FF ein voll ausgerüstetes, neues Feuerwehrfahrzeug (Ford Transit 1300); die Fahrzeugweihe fand am 24. Oktober statt. 1. Kommandant Hermann Meller nahm die Schlüssel des Fahrzeugs entgegen und bedankte sich bei der Gemeinde Zeitlarn für die technisch gute Ausrüstung sowie bei Pfarrer Josef Steindl für die Fahrzeugsegnung.
1972 100jähriges Gründungsfest
Unter der Schirmherrschaft von Hubert Graf von Walderdorff feierte die Wehr vom 16. bis 18. Juni mit der 40 Mann starken Linzer Trachtenkapelle das 100jährige Gründungsfest. Die Fahnenmutter Elisabeth Scholz mit den Festjungfrauen sowie 77 teilnehmende Vereine umrahmten die Feierlichkeiten bei der Segnung der neuen Vereinsfahne (Anschaffungspreis 3.300,- DM) durch Pfarrer Josef Steindl. Die Fahne zeigt auf der Vorderseite die Pfarrkirche Zeitlarn und auf der Rückseite den hl. Florian. Bei dem dreitägigen Fest kamen durch den Festwirt Heinrich Prössl, Prösslbräu Adlersberg, nachweislich 99hl Bier zum Ausschank.
Fahnenmutter: Elisabeth Scholz
Fahnenbraut: Elfriede Frank
Fahnenjungfrauen: Claudia Dirnberger, Pia Dettenwanger, Ingrid Dirnberge, Irene Fuchs, Roswitha Karl, Roswitha Meier, Ulrike Lang, Edeltraud Pflügl, Marianne Schmalzbauer, Gertraud Weigert
1973
Die FF Zeitlarn führte im Rahmen der Feuerschutzwoche unter Kommandant Hermann Meller eine Großübung (simulierter Brand in der Schulturnhalle) mit benachbarten Wehren durch.
1974
Am 18. August wurde durch Blitzeinschlag der Großbrand beim Anwesen Weigert verursacht. Durch den sofortigen Einsatz der FF sowie benachbarter Feuerwehren konnten 80 Bullen und 5 Pferde gerettet werden.
Ausbildung der 1. Jugendgruppe durch 2. Kommandant Franz Lorenz mit Abnahme des “Jugendleistungsabzeichen” durch neun Jungfeuerwehrmänner.
Verkauf des alten Feuerwehrfahrzeugs an die FF Matting (250,- DM)
1975
Großbrand beim Unterackerhof.
1976
Der jährliche Faschingszug wird in diesem Jahr von der FF organisiert; der Reinerlös von 2.700,- DM wurde Herrn Pfarrer Gerhard Mass für den Kindergarten zur Verfügung gestellt.
Neben den verschiedenen Attraktionen trug ein Fußballspiel zwischen den Gemeinderäten und der Damengymnastikgruppe des SVZ zur Belustigung der Zuschauer bei.
Der Vereinsausflug fand in Form eines Kameradschaftsabends mit den “aktiven” bei der befreundeten FF Matting statt.
1978
Auf der Jahreshauptversammlung am 06. Januar wurden heftige Debatten über die Anschaffung und den Preis eines neuen Feuerwehrfahrzeugs für die FF Zeitlarn geführt. Bürgermeister Albin Schug vertrat die Ansicht, dass sowohl die FF Zeitlarn als auch die FF Laub wohl nicht zu kurz kämen.
Im August erregte der Großbrand (Scheunenbrand) bei Stöcklein in Hochstetten mit Austritt von Giftgas, verursacht durch eingelagerten Kunstdünger, Aufsehen bei Funk und Fernsehen.
Auch einige Wehrmänner der FF mussten sich nach dem Löscheinsatz in ärztliche Behandlung geben.
Am 22. Oktober fand die Fahrzeugweihe durch Pfarrer Mass aufgrund der Neuanschaffung des Fahrzeugs LF 16 statt. Die FF Zeitlarn beteiligte sich mit 30.000,- DM an den Anschaffungskosten und wurde erstmals mit “schwerer Atemschutzausrüstung“ ausgestattet. Daraufhin wurde die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger forciert und mehrere Wehrmänner belegten sodann Atemschutzlehrgänge an der Staatlichen Feuerwehrschule.
Verkauf des alten Feuerwehrfahrzeugs an die FF Dietersweg zum Preis von 9.000,- DM; der Erlös ging an die Gemeinde Zeitlarn.
1979
Am 20 Oktober legten die 2. Löschgruppe (Franz Lorenz) und die 3. Löschgruppe (Hermann Meller) das Leistungsabzeichen in “Gold mit Rot” ab; es waren die beiden ersten Löschgruppen der FF Zeitlarn, welche die “Endstufe” der Feuerwehrausbildung erreichten.
“In Anerkennung des hohen Ausbildungsstandes” wurde der FF Zeitlarn am 20. Oktober durch den Landrat eine “Ehrenurkunde” verliehen; dies belegt die Aktivitäten der Löschgruppen unter dem Kommandanten Hermann Meller.
In diesem Jahr wurde zum letzten Mal das traditionelle “Wiesenfest” gemeinsam mit dem Sportverein Zeitlarn veranstaltet.
1980
Kommandant Hermann Meller berichtete auf der Jahreshauptversammlung von 14 aktiven Löschgruppen, darunter 6 Jugendgruppen. Zudem sei die FF Zeitlarn zurzeit die einzige Wehr im Landkreis Regensburg mit 2 Löschgruppen in “Gold mit Rot”.
Vereinsausflug mit Besuch des Feuerwehrmuseums in Würzburg.
Im Oktober wurde die FF Zeitlarn durch Steuerbescheid des Finanzamts Regensburg (186/94241) als gemeinnütziger Verein anerkannt.
1981
Im Verlaufe einer Aussprache auf der Vorstandssitzung der FF am 23.04.1981 erklärte der langjährige 1. Kommandant Hermann Meller aufgrund von Unstimmigkeiten in der Vorstandschaft seinen Rücktritt.
Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. Mai wurde durch die anwesenden 60 Mitglieder Herbert Schießl jun. Zum neuen Kommandanten der FF Zeitlarn gewählt; sein Vertreter blieb der bisherige 2. Kommandant Franz Lorenz.
Abnahme des Leistungsabzeichens in “Bronze” durch eine “Seniorengruppe” mit dem Löschmeister Franz Holub.
1982 110jähriges Gründungsfest
Vom 25. bis 27. Juni veranstaltete die FF unter der Schirmherrschaft von Leo Graf von Walderdorff mit der Fahnenmutter Frau Elisabeth Schulz das 110jährige Gründungsfest auf dem Festplatz in Zeitlarn. Als Festleiter fungierte Herbert Schießl jun. Und die Patenschaft übernahm wieder unsere Nachbarwehr FF Regendorf. Bei dem dreitägigen Fest, umrahmt von den Kapellen “Bayerwald Echo”, “Teddy-Sextett” und Blaskapelle Donaustauf, konnte aufgrund des überaus starken Festbieres des Nittenauer Brauhauses der Rekordausschank von 1972 nicht erreicht werden.
1983
Auf der Jahreshauptversammlung am Dreikönigstag wurde die Auflösung der langjährigen “Sterbekasse”, die von der FF und dem Kriegerverein Zeitlarn gegründet wurde, beschlossen.
Die Auflösung dieser Einrichtung verursachte erhebliche Diskussionen unter den Versammlungsteilnehmern.
Die FF Zeitlarn veranstaltete am 04. Mai das “Floriansfest” mit Segnung der neuen Floriansfigur in der Pfarrkirche Zeitlarn.
1983
Am 20. Oktober Baubeginn des neuen Feuerwehrgerätehauses an der Schule in Zeitlarn. Die beiden Ehrenmitglieder Josef Fuchs (84 Jahre) und Max Stang (76 Jahre) leisteten zusammen einen Großteil der freiwilligen Arbeitsstunden und waren für die FF beim Feuerwehrhausnebenbau unentbehrlich. Insgesamt wurden durch 45 freiwillige Helfer 5.000 (!) Arbeitsstunden in Eigenleistung erbracht, so dass die FF “ihren” Anteil am Feuerwehrhausnebenbau leistete.
1984
Im Rahmen eines Vereinsausflugs wurde von Herrn Josef Weigl eine “Grenzlandfahrt” organisiert, die großen Anklang bei den Mitgliedern fand.
1987
Die FF Zeitlarn übernimmt die Organisation des Faschingsumzugs. Als Einlage wurde eine Schauübung mit historischen Feuerwehrspritzen aus Matting und Graßlfing dargeboten. Mit dem Gesamterlös der Veranstaltung wurde die Gründung einer Jugendblaskapelle der FF unterstützt.
Nach dreijähriger Bauzeit vollzog Pfarrer Gerhard Mass am 02. Mai die Segnung des neuen Feuerwehrgerätehauses. Die Ehrung aller freiwilligen Helfer wurde im Rahmen eines Abschlussabends im neuen Feuerwehrgerätehaus am 21. November durchgeführt.
1988
Am 06. Mai Patenbitten der FF Laub zum 25-jährigen Gründungsfest. Die FF Zeitlarn feierte als Patenverein vom 03. ist 05. Juni drei Tage mit der jüngsten Wehr im Landkreis Regensburg.
Mehrtägiger Einsatz beim Hochwasser in Zeitlarn.Gründung der 1. Damenlöschgruppe (Margit Meller) der FF Zeitlarn und Abnahme des Leistungsabzeichen in “Bronze” im Oktober 1988.
Teilnahme an den Primizfeierlichkeiten für das Mitglied Thomas Köppl und an den Feierlichkeiten anlässlich des 60. Geburtstages von Leo Graf von Walderdorff sowie an der Gerätehauseinweihung der Nachbarwehr am 18. Juni in Regendorf.
Ankauf eines “Hilfrüstanhänger” zum Einsatz für technische Hilfeleistung.
1989
Wegen mangelnder Beteiligung der Ortsvereine und fehlender Organisation wurde durch die Vereinsvorstände der Beschluss gefasst, dass der bereits zur Tradition gewordene Faschingszug in Zeitlarn nicht mehr durchgeführt wird.
Am 23. Februar Ölschaden im Regen; die FF errichtet mit den Nachbarwehren eine Ölsperre, um die weitere Schadensvertiefung zu verhindern.
Am 08. Mai Großeinsatz unter der Leitung von Kommandant Herbert Schießl bei dem Scheunenbrand (Stöcklein) neben der Gaststätte Götzfried.
Vereinsausflug nach Marquardtstein.
1990
Ehrenabend der FF in der Gaststätte Götzfried am 04. Dezember mit Ernennung der Ehrenmitglieder für 40jährige Mitgliedschaft durch Landrat Rupert Schmidt.
1991
Besuch des 5jährigen Gründungsfestes des Spielmannzuges Regendorf.
Am 26. Mai fand der Vereinsausflug mit Beteiligung der Jugendblaskapelle zum 100jährigen der FF Staudach, organisiert durch Professor Karl Hausberger, statt.
1992
Teilnahme der FF Zeitlarn am Gemeindeausflug zur Partnergemeinde nach Neuhof/Thüringen.
1993
Vom 01. bis 12. März wurde die gesetzlich vorgeschriebene Trupp-Mann-Ausbildung mit 19 Personen unseres KBM-Bezirks in Zeitlarn durchgeführt. Der 14-tägige Lehrgang erforderte enorme Leistungsbereitschaft der Teilnehmer und eine gute Organisation durch die FF Zeitlarn.
Vom 19. bis 23. Dezember Großeinsatz beim “Jahrhunderthochwasser” in Zeitlarn. Die FF Zeitlarn errichtete im Feuerwehrgerätehaus eine Leitstelle und war mit allen verfügbaren Kräften durchgehend im Einsatz. Im Gemeinderat sowie unter der Bevölkerung wurde anschließend über die Hochwasserfreilegung der betroffenen Gemeindeteile in Zeitlarn und Regendorf debattiert.
1994
Ankauf eines Pkw-Anhängers zum Transport von technischen Geräten für kleinere Einsätze.
Der jährliche Jugendwissenstest der Feuerwehren im KBM-Bezirk wird unter großer Beteiligung der Jungfeuerwehrmänner im Feuerwehrgerätehaus in Zeitlarn durchgeführt.
1996
Am 24. Februar Großübung in Regenstauf mit mehreren Feuerwehren und Rettungsorganisationen zur Evakuierung des Krankenhauses anlässlich der Brandschutzwoche.
Gründung eines Festausschusses am 17.03.96 zur Vorbereitung der Feierlichkeiten für das 125jährige Gründungsfest im Jahre 1997.
Die Nachbarwehr FF Regendorf feiert vom 14. bis 16. Juni das 125jährige Gründungsfest. Traditionell fungiert die FF Zeitlarn wieder als Patenverein und feiert drei Tage und Nächte lang mit der Nachbarwehr am Hennerwiesl.
Besuch bei der Partnergemeinde Neuhof / Kloster Veßra in Thüringen zur Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses.
1997
Auf der Generalversammlung wurde die Aufnahme eines stimmberechtigten Vertreters der Jugendblaskapelle in den Ausschuss, vorbehaltlich der Satzungsänderung, beschlossen.
Am 05. April fand in Keilberg auf Einladung der Brauerei Graf Arco die Bierprobe für unser Gründungsfest statt, die musikalisch von unserer Jugendblaskapelle umrahmt wurde. Nach einer ausgiebigen Brotzeit wurde die Süffigkeit unseres Festbieres getestet. Nachdem ein paar Fass Bier geleert wurden, einigten sich die Teilnehmer der Bierprobe wohlwollend auf das edle Getränk der Brauerei Graf Arco und traten beschwingt die Heimreise an.
Das Gründungsfest steht kurz bevor und wir marschierten am 03. Mai zu Fuß Richtung Regendorf, um die Nachbarwehr über die Übernahme der Patenschaft zu bitten. Im Regendorfer Schloss wurde die Übernahme der Patenschaft nach kurzer Bedenkzeit mit einem Fass Bier besiegelt und anschließend in der Gaststätte Deml gebührend gefeiert. Einem würdigen Gründungsfest steht somit nichts mehr im Wege.